Die BR 23 von Kiss war 2002 das erste bezahlbare, hochwertige Kleinserienmodell

Vorweg dies:
Schraubenkupplungen sind schon immer ein kleines Dilemma in Spur 1 (und Spur 0 auch ?).

Der Autor kann sich eigentlich an kein Fahrzeug der letzten Jahre erinnern, bei dem es wirklich Schraubenkupplungen ganz ohne Macken gab. Zum "Standard" gehört fast immer schon mindestens einer diser Punkte:
- schwergängige Gewinde
- schwergängige Gelenke
- ungesicherte Gewindeausgänge
- unvollständig geschwärzt
- bewegliche, superempfindliche "Klöppel", die schnell brechen und ausserdem das Spannen der Kupplungen behindern oder gar unmöglich machen.
(aber angeblich: "der Kunde will das so"; nur der Autor kennt keinen solchen, JJJ)

Allerdings verständlich: da die Hersteller unter Kostendruck stehen und diese Kupplungen meist auch nur zukaufen, schwankt die Qualität entsprechend. Vielleicht wird auch kein rechter Augenmerk darauf geworfen. Da hilft las Kunde nur, beim Kauf darauf achten und ggfs. auf Austausch bestehen.

Über einen langen Zeitraum betrachtet, hat Märklin noch die beste, meist gleichbleibende Qualität. Vorteil ist auch der stabile Klöppel. Mit Version # 56101 wurde etwa 2017 erstmals auch von einem Großserienhersteller ein mittige Anschlagpunkt (kann natürlich weggeschnitten werden) realisiert, um bei Fahrzeugen mit überbauten Pufferbohlen (3yg Behätertragwagen u.a.) den Haken weiter herausstehen lassen zu können.
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Ersatzhaken mit verlängertem Schaft (23 mm) und für unterschiedliche Einbaupositionen

Bei den MD4i von Wunder und den MBi/MCi von km1 (-> hier) fehlt die Möglichkeit, den Haken weiter aussen zu platzieren. Die Märklinkupplung scheidet aus, da der Versatz mit nur 2mm zu gering ist. Es wurde daher ein neuer Haken aus Ms-Guss geschaffen, der vielfältige Einbaupositionen bietet.
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Die Körnungen wurden beidseitig angebracht, damit ein Bohren der manchmal ggfs. etwas störrischen Ms-Legierung auch von beiden Seiten möglich ist.

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Zum Bohren empfielt sich 1,0 mm; (Schneid-) Öl ist hilfreich und sorgt für eine längere Standzeit des Bohrers. Wenn der Ms Draht etwas Übermaß hat, dann 1,1 nehmen und den senkrechten Stift mit Sekundenkleber oder durch Löten sichern.


Vorher prüfen, welche Einbauoption am besten passt. Neben dem gewünschten Mindestradius sollte man auch die Härte und Länge der verwendeten Federn mit einplanen. Ist nachträglich was zu ändern, kann man beim "Feder"-Loch auf das nächste ausweichen, sofern man zuvor sauber gebohrt hat und nichts verlaufen ist:
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Hier sitzt der senkrechte Stift im zweiten Loch. Das entspricht den 5 mm, um welche die Puffer nach vorne versetzt worden sind. Die etwas härtere Feder (von Klaus Holl) hat den Haltestift im 5. Loch von hinten und hält die Kupplung recht stramm. Also was für größere Radien.

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Hier sitzt der Stift im dritten Loch, was etwa 7,5 mm Versatz entspricht. Der Stift für die "Holl"- Feder sitzt im 3. Loch von hinten und ist somit etwas weicher gespannt. Auf der kleinen Heimanlage des Autors mit 1394 klappt das sehr.gut.
Und im dritten Loch lassen sich auch die Kupplungen von anderen Fahrzeugen leichter einhängen.
Wenn die Versuchsfahrten erfolgreich waren, den Haltestift der Feder noch mit Sekundenkleber sichern.
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Von der bisherigen Kupplung muss das Gehänge ummontiert werden. Bei der originalen Kupplung vom km1 ist das recht einfach, weil nur den (sehr) kleinen Splint lösen muss.k P1080218
Noch beachten:
- die Gewindeenden sind nicht gesichert (-> leicht Quetschen oder ein Micro-Tröpfchen Sekundenkleber)
- die Feder ist sehr weich (-> bei Klaus Holl gibt es guten Ersatz oder man hat noch Märklinfedern im Fundus)
- der Klöppel ist beweglich (-> Gelenk mit Micro-Tröpfchen Sekundenkleber fixieren)

Es bleibt zu überlegen, ob man die km1 Kupplung überhaupt opfern will oder nicht gleich eine Märklinkupplung "schlachtet", die eh robuster und meist recht günstig im 10-er Pack erhältlich ist.

Wenn man dann von anderen Kupplungen das Gehänge verwenden will, muss der Hohlniet bzw. der Stift im Kupplungskopf geöffnet werden.
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Das geschieht am besten mit einer kleinen Trennscheibe:

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Oben: Sirnseite vom Niet und das Auge der Lasche müssen blank sein
Mitte: etwas Lötfett auftragen und beides soweit mit Lot benetzen, dass der Niet nicht mehr rausrutschen kann
Unten: Die Lötstelle mit Benzinlappen abwischen und mit Edding schwärzen

 

Neue Version der "alten" Kombikupplung
An dieser Stelle soll auch nochmal erwähnt werden:
- das aus Preisgründen bei der Standardversion schon immer nur gegossene M2 Gewinde hat leider stets Untermaß, Wenn die Mutter nicht recht halten will, kann man mit einem ganz feinen Seitenschneider leicht Kerben enpressen. Aber dabei sind leider Grenzen gesetzt
- den Haken mit Zange oder Schraubstock etwas schliessen, wenn sich eingehängte Kupplungen beim Auflaufen zu leicht aushängen sollten. Hier der eigentliche Bericht.

Neu: wird jedoch eine ganz stramme Verschraubug gewünscht, gibt es eine weitere Version mit von Hand aufgeschnittenen M 1,8 Gewinde und passender Mutter (SW 3,5)
k P1080341
Lieferung weiterhin zusammen mit einer M3 Mutter als Distanzring.



06.2021.ab