Die BR 23 von Kiss war 2002 das erste bezahlbare, hochwertige Kleinserienmodell

 

Supern der BR 78 (Zurüstsatz)

Vorlaufdrehgestell der BR 78 mit Stromaufnahme und neuen Bremsbacken

Die BR 78 von Märklin hat wegen des Haftreifenradsatzes und sonst nur 2 Radsätzen mit Schleifern keine gute Stromaufnahme. Wir haben deshalb diesen Umbau entwickelt, bei dem einer der Vorläufer (oder auch beide) zur Stromaufnahme herangezogen werden. Ausserdem kommen durch ein neues Gußteil die Bremsbacken in Radlaufebene, was der Optik gut tut. Die Lok durchfährt nach dem Umbau auch noch den 1020-er Radius. Dieser Umbau ist auch für den Vorläufer der BR 18.4 und BR 38 von Märklin geeignet.

Der Teilesatz – für 1 (!) Drehgestell - enthält:

  • 2 Stromabnehmer-Pilze
  • 2 Gußteile Bremsbacken
  • 4 Lagerringe für Radsätze
  • 1 Ansatzschraube für die Drehgestellaufhängung
  • 2 Microstecker
  • 1 Pertinaxstreifen
  • 1 Federblechstreifen

Anforderungen: Bohren, Sägen, Feilen, Gewinde bohren, Löten, Lackieren und ein bißchen Geduld.

Viel Spass beim Basteln! Und noch mehr Spass mit der dann „neuen“ BR 78, die nicht mehr auf jeder Weiche stehen bleibt und optisch einiges mehr hergibt. Es liest sich übrigens immer komplizierter, wie es dann hinterher ist. Nehmen Sie sich Zeit und arbeiten die Schritte Bild für Bild ab. Diese Bauanleitung steht auch als Download zum Ausdrucken bereit.

Wenn Sie irgendwelche Fehler feststellen oder Fragen bzw. Anregungen haben, melden Sie sich bitte per e-Mail.
Interessenten sollten sich per Email an Andreas wenden: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.. Vielen Dank.

Warnung für Puristen!
Die neue Bremsanlage entspricht nicht in allen Details zu 100% dem Vorbild. Dazu hätte man ein ganz neues Drehgestell bauen müssen, weil der vorhandene Märklin Korpus rund 10 mm zu schmal ist. Dieser Aufwand wäre zu viel zu hoch gewesen und stünde auch in keiner Relation zum Detaillierungsgrad des Märklin Modells. Wir wollten mit vertretbarem Aufwand primär die Fahreigenschaften verbessern.

Einfärben der Radreifen:
Uns erreichen immer wieder Anfragen, welche Farbe wir dazu verwenden. Hierzu hat jeder von uns seine eigene Praxis entwickelt. Generell gilt aber, dass es bei den Farbtönen nicht ganz so genau darauf ankommt, denn der schmale Radreifen fällt optisch nicht so sehr ins Gewicht. Auch die Modellhersteller haben oft unterschiedliche Farbtöne, weil die Farben z.B. auf Plastik und Metall unterschiedlich wirken.Am besten ist es, die Farben zu mischen und den Ton etwas dunkler zu halten, weil die Farben beim Trocknen aufhellen bzw. weil die Radreifen ohnehin immer etwas verschmutzt sind. Wenn man mit dem Pinsel arbeitet, hat sich Humbrol bewährt; beim Airbrushen nehmen wir matte Kunstharzfarben. Hinterher noch einen "Hauch" schwarz zum Altern macht sich besonders gut (und lässt auch ggfs. unterschiedliche Rottöne verschwinden).

 

Bauanleitung für BR 78-Umbau

Der Vollständigkeit halber müssen wir darauf hinweisen,
dass für evtl. Fehler in dieser Anleitung nicht gehaftet wird!

PDF-Version der Bauanleitung (für Acrobat Reader):

BR78_B.PDF (1,4 MB)

 

Das fertig umgebaute Drehgestell
Vor dem Umbau
Nach dem Umbau sollte man (wegen des besseren Aussehens) alle Radreifen rot einfärben
Und von unten
Der Umbau beginnt mit dem Abziehen der Räder auf der isolierten Seite
(mit Hammer und Durchschlag)
Wenn die Isolierbuchse auf der Achse bleiben sollte, folgt das im nächsten Gang
Zuerst nur das Auge absägen (wird später wieder als Distanzstück eingelegt)
 Danach bündig absägen und mit Feile glätten/entgraten

Markieren, auf welche Seite die Löcher für die Stromabnehmer kommen.
Die Bohrung (5,0 mm) für den neuen Drehzapfen ist 7,5 von der linken Kante entfernt.
Das M2 Loch für das Schleiferblech liegt mittig

 

Wer den 1020er-Radius will, erweitert auf ein Langloch von 5 x 13 mm; dazu 2 Löcher im Abstand von 8mm setzen, den Steg mit der Laubsäge entfernen und planfeilen. Die Unterlegscheibe ist von der vorderen Achse übrig und kommt zwischen Feder und Drehgestell; Feder gegebenenfalls um einige Gänge kürzen, damit das Höhenspiel des Drehgestells nicht eingeschränkt wird

Bohrung (4,0 mm) für Stromabnehmer anreissen:
2,5 mm von der alten Bremsbacke, 3,0 mm von der Unterkante

Probehalber die Buchse einsetzen. Stirnseitig 1,0 mm Bohrungen zur Kabeldurchführung
Den alten Mitnehmer durch Hin- und Herbiegen entfernen.
Das M3-Loch für den Drehzapfen ist 2,5 mm von der Kante entfernt.
Die alte Andruckfeder wird weiterverwendet.

 

Die Konturen der alten Bremsbacken soweit abfeilen,
bis sich eine ebene Auflage für das neue Gußteil ergibt

Wer möchte, kann die Reste der alten Bremsanlage noch weiter abfräsen.
Das schwarz Markierte muss als Auflagefläche erhalten bleiben.

Die neuen Achslager vorsichtig mit 5,1 mm aufbohren. Gut einspannen!
Der Bohrer neigt leider bei dieser Messinglegierung zum Reissen.
Die Pass-Stifte für das alte Langloch stehen lassen.
Wenn´s mal schiefgehen sollte, nimmt man das Teil für vorne als Distanzring,
wo diese Stifte ohnehin nicht gebraucht werden.

Klebefläche am Lagerring und am Drehgestell (nur auf der Seite mit dem Langloch) sauber und blank machen. Einkleben mit 2 Komponentenkleber (Stabilit o. ä.).
Eine alte Achse oder einen alten 5 mm Bohrer nimmt man zum winkligen Ausrichten.
Vorher die Achse etwas einölen, dann haften eventuelle Klebstoffreste nicht allzu fest.

Aussen gut Klebstoff aufbringen (innen nur ganz wenig !!!)

Wer will, kann nach dem Aushärten Schmierbohrungen (0,7 oder 0,8 mm) anbringen.
Vorsichtig bohren (s. o.) !!

Vorsichtig (!) mit 5,1 mm nachbohren um Klebstoffreste oder Grate zu entfernen.
Das Drehgestell kann jetzt lackiert werden; ebenso die noch losen Bremsbacken

 

Die Getriebeabdeckplatte erhält stirnseitig ein 1 mm Loch zur Kabeldurchführung.
Die Platine (ca. 13 x 8) nimmt die Microsteckker auf und stellt gleichzeitig mit der Schraube den Massekontakt her. Die Schleifer – mit Ausnahme der Kontaktfläche - rot färben

 

Die Kabelführung im Innern (Kabel mit Sekundenkleber fixieren)

Die Stromabnehmerbuchsen einkleben; ca. 3,5 mm überstehen lassen.  Die Andruckfeder um 3 Gänge kürzen (ist sonst für ein Laufrad zu hart).  Beim Anlöten hilft eine kleine Krokodilklemme zum Fixieren und zur Wärmeableitung. Dünne, hochflexible Litze verwenden (z.B. Brawa); im Bereich der Achse mit Sekundenkleber fixieren.  Danach Räder einsetzen (Isolierung auf die richtige Seite !!).  Das lose Rad auf eine ebene Fläche legen und die Achse mit Durchschlag und Hammer vorsichtig und rechtwinklig eintreiben. Radsatzinnenmass 40,0 mm

   

Das Bremsbackenteil mit 2K Kleber (sparsam!) aufkleben.
Nach dem Aushärten das vorhandene Loch mit 0,8 mm tiefer bohren und ein Stück Draht zur Fixierung einsetzen. Den Draht mit scharfem (Elektronik-)Seitenschneider sauber abschneiden und mit gefühlvollen Schlag mit Hammer und Durchschlag an der Stirnseite Nieten-ähnlich „platt“ machen.

Damit ist der Umbau fertig.
Man sollte aber gleich noch die Radreifen (auch an den Treibrädern) rot  lackieren
 Wenn beim Meterradius die Gleise uneben verlegt sind, können die Spurkränze den Rahmen touchieren. Um Kurzschlüsse zu vermeiden, auf der Seite der isolierten Räder die Kanten der 4 Radkästen innen etwas ausnehmen.
 Nach dem Zusammenbau der Lok steht einer Probefahrt nichts mehr im Weg
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06.2003.ab